TEST
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MehrNeben den „inneren Werten“ eines Bettes spielt der Bezugsstoff eine wichtige Rolle dabei, wie gut ein Bett zu Ihren Bedürfnissen passt und wie lange Sie daran Freude haben. Dabei stellt sich oftmals zuerst die Frage: Leder oder Stoff? Und ist die zugunsten der Stoffvariante ausgefallen, ist als nächstes zu entscheiden, welche Stoffqualität gewünscht ist oder grundsätzlicher: Wie misst man eigentlich die Qualität eines Stoffs?
Dazu gibt es wesentliche Messwerte, die Sie beispielsweise unter technische Daten zu den Stoffen finden. Was mysteriöse Begriffe wie „Scheuertouren“ dabei ganz konkret meinen, erklären wir Ihnen hier.
Die Lichtechtheit gibt an, wie stark sich die Farbe eines Stoffes durch die Einwirkung von künstlichem oder natürlichem Licht verändert, zum Beispiel ausbleicht. Vor allem der UV-Anteil im Sonnenlicht ist hier besonders aggressiv und kann nicht nur für Verfärbungen sorgen, sondern ebenso für Veränderungen in den Eigenschaften der Oberfläche und der Materialien generell.
Relevant ist dieser Wert vor allem für Gartenmöbel und hier zum Beispiel für Sonnenschirme. Aber auch für Sofas, Sessel und gepolsterte Betten im Innenbereich kann die Lichtechtheit eine Rolle spielen: Scheint die Sonne regelmässig und für längere Zeit auf ein Polstermöbel, wird sich der Einfluss der UV-Strahlen auf die Oberfläche des Stoffes mit der Zeit auswirken.
Die DIN 53952 hat dafür eine Skala von 1 („sehr gering“) bis 8 („hervorragend“) vorgesehen. In einem Test wird ein Stück des zu testenden Stoffs einer Lichteinstrahlung ausgesetzt, während ein Teil abgedeckt ist. In definierten Abständen wird der Stoff dann mit acht blauen Wollstreifen mit bekannter Lichtechtheit als Kontrollelement verglichen. Die Länge der Lichteinwirkung verdoppelt sich dabei in etwa von Stufe zu Stufe.
Die Stufe 7 bedeutet zum Beispiel, dass der Stoff in Mitteleuropa ein Jahr im Freien bleiben könnte, bevor sich Verfärbungen bemerkbar machen. Auch auf der höchsten Stufe 8 wird das eintreten. Es gibt demnach keine Stoffe ohne Veränderung durch Lichteinflüsse. Werte für Polstermöbel-Bezüge landen in der Regel auf Stufe 4 oder 5.
Generell weisen Kunstfasern eine bessere Lichtechtheit auf als Naturfasern.
Über die Abriebfestigkeit wird angegeben, wie leicht sich die Farbe des Möbelstoffes auf einen anderen Stoff (z.B. Kleidung) übertragen kann. Sie wird auch als Reibechtheit bezeichnet.
Anders ausgedrückt: Wie gedankenlos können Sie sich mit Ihrem strahlend weißen Sommerhemd auf das brandneue knallrote Bettkopfteil lehnen?
Die Skala für die Abriebfestigkeit reicht von 1 („sehr gering“) bis hin zu 5 („sehr gut“). Der Test untersucht diesen Effekt sowohl mit einem trockenen als auch einem nassen Stoffmuster.
Generell ist dabei wenig überraschend zu sehen, dass helle Farben oftmals bessere Ergebnisse erzielen als dunkle Farbtöne.
Übrigens: Diese Reibechtheit kann ebenfalls umgekehrt eine Rolle spielen. Wer sich beispielsweise gerade erst eine Jeans gekauft hat, sollte sich damit nicht gleich auf die weiße Bettkante setzen. Diese Hosen sind dafür bekannt, dass sie zumindest anfangs abfärben können. Nach einigen Wäschegängen wird sich das in der Regel erledigt haben.
Als Pillingverhalten wird bezeichnet, wie schnell und stark ein Stoff Fusseln, Flusen oder Faserknötchen bildet. Es ist auch als Pilling oder Pillbildung bekannt. Hierzu gibt es eine Skala von 1 („sehr stark“) bis 5 („keine“).
Diese Eigenschaft lässt sich ebenso wie die Scheuerbeständigkeit (siehe oben) mit der Martindale-Methode testen. Sie wird nach DIN EN ISO 12945-2 leicht abgewandelt umgesetzt. Die Stoffproben werden dazu nach 125, 500, 1000 und 2000 Reibzyklen untersucht.
Fussel- und Knötchenbildung gibt es besonders bei Flach- und Mischgewebe und hier vor allem bei kurzfaserigen Stoffen mit Oberflächenstruktur. Es lösen sich dabei durch Reibung Fasern aus dem Stoff und können sich in kleinen Kugeln sammeln.
Übrigens: Ein leichtes Fusseln ist normal und weit verbreitet. Es ist also kein Qualitätsmangel und beeinträchtigt den Stoff kaum. Es ist vor allem ein optisches Problem. Im Fall der Fälle hilft Ihnen ein Fusselrasierer. Eine Fusselrolle kann ebenfalls zum Einsatz kommen, funktioniert aber meist nicht so gut, da sie nicht für den grossflächigen Einsatz gedacht ist.
Die Zahl der Scheuertouren gibt an, wie widerstandsfähig ein Stoff gegenüber Abrieb ist, also wie gut er auf Dauer aushält wenn zum Beispiel ein Polsterteil und ein Kleidungsstoff aneinander reiben.
Als Tipp gilt hier: Je häufiger ein Polsterbezug genutzt wird, desto eher sollten Sie auf diese Angabe achten. Beim zweimal im Jahr genutzten Sessel fürs Gästezimmer ist es also weniger wichtig als bei einem Polsterbett im Schlafzimmer. Besonders wichtig ist es bei kommerziellen Nutzungen zum Beispiel in Wartezimmern oder Restaurants, die eine deutlich höhere Beanspruchung aushalten müssen.
Auf den Punkt gebracht: Je höher die Zahl der Scheuertouren, desto länger ist er haltbar.
Wie wird der Wert ermittelt?
Um diese Zahl zu ermitteln kommt das genormte Testverfahren mit der „Martindale-Methode“ zum Einsatz (z.B. nach DIN EN ISO 12947-1).
Dabei nimmt das Labor den zu testenden Stoff und einen standardisierten Stoff aus Wolle. Beide werden für die Untersuchung mit einer definierten Gewichtsbelastung in einer speziell dafür hergestellten Apparatur (dem „Martindale-Scheuerprüfgerät“) aneinander gerieben.
Der Test endet, wenn im zu prüfenden Stoff zwei Fäden reissen oder Abriebspuren aufweisen. Bis dahin wird die Zahl der Reibungen festgehalten und der Messwert in Scheuertouren oder Martindale angegeben.
Was ist ein guter Wert für Polstermöbel?
Wie hoch der Wert der Scheuertouren sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Ausgangspunkt: Die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel setzt 10.000 Scheuertouren voraus, um ihr Qualitätssiegel zu vergeben. Ein solcher Stoff eignet sich allgemein gesprochen in Privathaushalten, wenn das Möbelstück wenig gebraucht wird. Kommt das Möbel regelmäßig zum Einsatz, sollten es mindestens 15.000 sein.
Welcher Wert ausreichend ist, hängt bei alldem nicht nur von der Nutzung, sondern auch von der Polsterung ab: Ist sie eher weich und der Bezugsstoff liegt locker darauf, wird er generell weniger beansprucht als bei einer harten Polsterung, bei der er straff aufgespannt ist. Bei einer festen Polsterung sollten Sie deshalb einen Stoff mit einer höheren Scheuertouren-Zahl bevorzugen. Beispiel: Während die oben genannten 10.000 Martindale bei gelegentlicher Nutzung eines weichen Sofas ausreichen, sollten es bei einem festeren Sofa 15.000 sein.
Ab 20.000 Scheuertouren ist der Stoff auch für den Einsatz im öffentlichen Raum geeignet. Für die Nutzung in Büros werden mindestens 25.000 Scheuertouren empfohlen. Hier wird der Test übrigens mit einem höheren Gewicht durchgeführt, um die stärkere Beanspruchung zu simulieren.
Die Skala reicht dabei noch sehr viel weiter: Für die stark genutzten Leitstände von Polizei oder Rettungsdiensten werden beispielsweise 200.000 bis 500.000 Martindale gefordert.
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